GARDEN PARTY. Blumen und Gärten in der Sammlung Würth
Pflanzen faszinieren uns. Und sie spielen eine entscheidende Rolle in unserem Leben: Sie produzieren den Sauerstoff, den wir zum Atmen brauchen, sie sorgen für Nahrung und liefern Rohstoffe unter anderem für unsere Kleidung und für Medikamente. Mehr noch: Die biologische Vielfalt verschönert unseren Alltag, spricht unsere Sinne an und bietet Stoff für unzählige symbolische, philosophische, ja, sogar politische Interpretationen.
Vom 29. April 2025 bis zum 4. Januar 2026 zeigt die Ausstellung Garden Party im Musée Würth in Erstein eine Fülle von Werken, die die Pflanzenwelt feiern. Fast 60 Künstlerinnen und Künstler teilen ihre Sicht auf die Natur in rund einhundert Werken. Dabei lässt Garden Party kontrastreiche Welten miteinander in den Dialog treten: Ernst Ludwig Kirchners üppige Gärten etwa mit den leuchtenden Blumenbouquets von Lovis Corinth und Gabriele Münter sowie den bemerkenswert detailgetreuen botanischen Illustrationen von Jan Peter Tripp. Weitere Höhepunkte der Ausstellung sind die zeitgenössischen Hommagen von Alex Katz an Monets berühmte Seerosen und Azuma Makotos nahezu wissenschaftliche Untersuchung vor allem von Blühendem.
Während viele Künstlerinnen und Künstler die Schönheit von Blumen und Gärten durch unterschiedlichste Farben und Formen in ihrer Vielfalt bezeugen, laden andere uns dazu ein, unsere Beziehung zur Natur zu überdenken. So hinterfragt Marc Quinn die Dynamik, in der der Mensch über das Lebendige und die Natur bestimmt, während herman de vries, einem Naturforscher ähnlich, auf seinen Reisen gesammelte Blumen, Blätter, Steine und Hölzer katalogisiert und arrangiert. Die Kunst wird so zu einer Brücke zwischen Mensch und Natur und schafft den Rahmen zum Nachdenken – einerseits über das Zusammenleben, andererseits über die Vergänglichkeit und Flüchtigkeit aller irdischen Lebensformen.
Philipp Bauknecht
Coquelicots, 1912-1916
Collection Würth, Inv. 17148
Crédit photo : Volker Naumann, Schönaich