Hélène de Beauvoir

Hélène de Beauvoir. Künstlerin und engagierte Zeitgenossin

Von Dienstag, 30. Januar 2018, bis Sonntag, 9. September 2018

Die Ausstellung, die sich Hélène de Beauvoir (1910 – 2001) widmet, stellt die verkannte künstlerische Arbeit einer Malerin vor, welche es verstand, die Einflüsse des Kubismus, des Orphismus und des Futurismus in Einklang zu bringen.

Der Museumsparcours schildert den Werdegang der Künstlerin über große Themenbereiche, welche ihre visuelle Suche erkennen lassen, wie die Fragmentierung der Form über das Licht, die Zergliederung der Bewegung oder die Vereinfachung der Konturlinie.

Selbstbildnis 
1955
Öl auf Leinwand
Privatsammlung
66 x 81 cm
Photo : Ch. KEMPF

Diese Experimente feuerten sie zur Entwicklung einer erstaunlichen Ausdrucksweise an, welche Abstraktion und bildliche Darstellung miteinander vermischt.

Die Ausstellung geht ebenfalls auf die moralischen Verpflichtungen von Hélène de Beauvoir ein: In ihren feministischen Gemälden prangert sie das Leid der Frauen an; in ihren von politischen Themen geprägten Werken beschreibt sie die Studentenunruhen von Mai 1968, die Umweltzerstörung oder moralische Verlogenheit und Unterdrückung.

Hélène de Beauvoir stand lange Zeit im Schatten ihrer älteren Schwester, der berühmten Literatin Simone de Beauvoir. Sie führte jedoch ein Leben, welches sich ganz der Malerei und dem Holzschnitt widmete, und hinterließ ungefähr 3 000 Werke: Ölgemälde, Acrylgemälde, Aquarelle, Holzschnitte, Zeichnungen und Collagen.

Frauen aus Tangier
1949
Öl auf Leinwand
Privatsammlung
73 x 92 cm
Photo : Ch. KEMPF

Nachdem sie nacheinander in Portugal, Österreich, Serbien, Marokko und Italien gelebt hatte, ließ sie sich mit ihrem Gatten Lionel de Roulet Anfang der 1960er Jahre im Elsass nieder, zunächst in Scharrachbergheim und anschließend endgültig im Dorf Goxwiller, wo Hélène de Beauvoir nahezu 40 Jahre lang eifrig arbeitete.

Diese Weltenbummlerin verstand es, sich mit dem Elsass fest verbunden zu fühlen, was das Musée Würth in seinem Wunsch bestärkt, ihr im Rahmen einer Retrospektive zu gedenken.