NAMIBIA L’art d’une jeune géNérATION
Sammlung Würth und Leihgaben
Vom 28. September 2018 biß 26. May 2019
Namibia. Kunst einer jungen geNerATION (Sammlung Würth und Leihgaben) lädt dazu ein, sich mit den Werken von ungefähr vierzig zeitgenössischen Künstlern vertraut zu machen, welche in Namibia leben und arbeiten. Die Ausstellung mit ihren 150 Werken zeichnet das Portrait einer schöpferischen und kreativen künstlerischen Szene, nämlich jener einer jungen Nation, die von ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1990 zutiefst geprägt ist.
Margaret COURTNEY-CLARKE
#5850
2014
Fotografie
Sammlung Würth, Inv. 17078
Fotografie: Volker Naumann, Schönaich
Der Begriff junge geNerATION erinnert an die Existenz zweier Künstlergruppen: eine kurz vor der Unabhängigkeit geborene Generation, welche eine gemeinsame geschichtliche, soziale und politische Zugehörigkeit teilt, sowie eine ältere Künstlergeneration, welche unter südafrikanischer Besetzung und der Apartheid lebte und heute den tiefgreifenden Umbruch in ihrer aufstrebenden Nation erforscht. Zwischen diesen beiden Gruppen liegt eine als « Übergangsgeneration » bezeichnete Generation, welche für das neue Gleichgewicht zweier gegensätzlicher Epochen maßgeblich ist und als Vektor zwischen der Zeit vor und nach der Unabhängigkeit auftritt.
Die Ausstellung entwickelt einen Dialog zwischen diesen Generationen über große Themenbereiche wie die namibische Landschaft (Barbara Böhlke, Nicky Marais) oder die Spiritualität (Ndasuunje Papa Shikongeni, Lukas Amakali). Wenn auch mehrere Künstler ihren Blick der Vergangenheit zuwenden (Margaret Courtney-Clarke, Nicola Brandt) und sich bemühen, die letzten Überreste einer bedrohten Identität zu vertreten, ließ die Unabhängigkeit des Landes ebenfalls neue Problemstellungen zu Tage treten, wie den übermäßigen Konsum (Fillipus Sheehama, Ismael Shivute), soziale Ungleichheiten (Elvis Garoeb, Ilovu Homateni) oder die Kommunikation (Alpheus Mvula, Urte R. Remmert). Hin- und hergerissen zwischen der Erinnerung an ihr kulturelles Erbe und der aktuellen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Realität, vertreten die zeitgenössischen namibischen Künstler eine ausgefallene Sicht ihres Landes.
Frans NAMBINGA
Internationaler Flughafen Hosea Kutako
2015
Acryl auf Leinwand
Sammlung Würth, Inv. 17046
Fotografie: Volker Naumann, Schönaich
Verschiedene Techniken werden in der Ausstellung vorgestellt: Zeichnung, Malerei, Fotographie, aber auch stärker vom Kunsthandwerk geprägte Ausdrucksformen, wie das Quilten bzw. aktuellere Ausdrucksformen, wie das Recycling. Festzuhalten sind ebenfalls ein besonderes Interesse an den Vervielfältigungstechniken, wie Linolschnitt und Flexodruck, sowie bedeutendere dreidimensionale Werke, bei denen Stein, Sand, Eisen, Holz oder Wachs zum Einsatz gelangen. Eine Vielfalt an Techniken, welche sich durch die Generationen hindurchzieht und eine reichhaltige und produktive namibische Schöpfung widerspiegelt.
Die Ausstellung Namibia. Kunst einer jungen geNerATION des Museums Würth bietet eine Auseinandersetzung mit Namibia auf halbem Weg zwischen traditionellen Konventionen und zeitgenössischer Erforschung.
Nicky MARAIS
Unsichere Quelle
2015
Öl auf Leinwand
Sammlung Würth, Inv. 17092
Fotografie: Volker Naumann, Schönaich