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Alexandre Kantorow

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11 November 2018 15 h 00 - 16 h 00

Der Wert wird nicht in Jahren gezählt…

Programm

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sonate en la majeur opus 2 no 2

Frédéric Chopin (1810-1849)
Fantaisie en fa mineur opus 49

Camille Saint-Saëns (1835-1921)
(arrgt Vladimir Horowitz)
Danse macabre opus 40

Igor Stravinsky (1882-1971)
L’Oiseau de feu (suite Agosti)

Einige biographische Angaben

Dieses berühmte Zitat aus Corneilles Cid drängt sich auf, sobald man sich für den Werdegang des jungen, 21 Jahre alten Pianisten Alexandre Kantorow interessiert. Im Rahmen der Lobgesänge, welche die Leistungen und die Schallplatten von Alexandre würdigen, zögert Olivier Bellamy nicht, in der Huffington Post zu schreiben: Alexandre kommt den Sternen bereits sehr nah. Als Sohn des Violinisten und Dirigenten Jean-Jacques Kantorow trat Alexandre schon sehr früh auf. Mit 16 Jahren wurde er eingeladen, als Solist der Sinfonia Varsovia anlässlich der Folle journée in Nantes und Warschau aufzutreten. Er spielte seither mit zahlreichen Orchestern wie dem Kansai Philharmonic Orchestra mit Augustin Dumay, dem Taipei Symphony Orchestra, dem Orchestre National des Pays de Loire, den Lütticher Königlichen Philharmonikern, dem Orchester Genf, dem Orchester Bern … Bei der von ihm leidenschaftlich geliebten Kammermusik heißen seine Partner Talich-Quartett, Roland Pidoux, Shuichi Okada, Aurélien Pascal und Amaury Viduvier.

Das Label Bis erteilte ihm freie Hand für drei Platten, darunter die beiden Klavierkonzerte von Liszt. Die Concertos von Saint-Saëns sollen diesen Herbst folgen. Seine im April 2017 erschienene Platte À la Russe wurde mit einem Choc Classica des Jahres 2017 ausgezeichnet.

 

Einige Anmerkungen zu den Werken

Bei Haydn und Mozart besaß die Klaviersonate nicht die gleichen ehrgeizigen Merkmale wie die Sinfonie oder das Streichquartett. Keine umfasst mehr als drei Sätze, mit Ausnahme einiger erster Sonaten von Haydn. Die drei Sonaten opus 2, welche von Beethoven im Herbst 1795 in Wien fertiggestellt wurden, können somit als ein Manifest betrachtet werden. Élisabeth Brisson schreibt in ihrem bemerkenswerten Guide de la musique de Beethoven (Fayard) treffenderweise, diese drei Sonaten zwängen den Zuhörer, zuzuhören und dem Ablauf der Musik (sowohl Abhandlung als auch Vorgehensweise, welche Gefühl, Überlegung und physische Wirkung miteinander verbindet) über die Verbindung einer sorgfältigen Kompositionsweise (sofort wahrnehmbare Gliederung der Motive, der Themen und ihrer Entwicklungen) mit einer auf der Improvisation beruhenden Vorstellungskraft zu folgen. Gleichzeitig stellt er die Sonate der viersätzigen Sinfonie gleich und zögert nicht, sich auf den Gesang, die Oper, die Tragödie, die Hymne oder den kirchlichen Chorgesang zu berufen. Die Sonate a-Dur ist von den dreien zweifelsfrei die schönste mit ihren kontrastreichen Effekten, ihrer großen Klangvielfalt.

Genau wie Beethoven, bewirkte auch Chopin eine Weiterentwicklung der Klaviertechnik sowie des Klavierstils und sollte auf seine Nachfolger einen tiefgreifenden und unumgänglichen Einfluss ausüben. Die 1841 in Nohant komponierte Fantaisie f-Moll ist eines der absoluten Meisterwerke des Klaviers, mit einer originellen Struktur und einer seltenen, sowohl üppigen als auch inspirierten melodischen Kraft.

Der am 24. Januar 1875 bei den Concerts Colonne erstmals aufgeführte Danse macabre wurde im Vorjahr komponiert. Camille Saint-Saëns lehnt sich an ein Gedicht von Jean Lahor an : Zig et zig et zag, la Mort en cadence / Frappant une tombe avec son talon / La Mort, à minuit, joue un air de danse / Zig et zig et zag, sur son violon… On entend claquer les os des danseurs…Mais psitt ! Tout à coup on quitte la ronde / On se pousse, on fuit, le coq a chanté (zickzickzack, der Tod im Takt / klopft auf ein Grab mit seiner Ferse / Der Tod spielt um Mitternacht ein Tanzlied / zickzickzack auf seiner Violine… Man hört die Gebeine der Tänzer klappern… Aber psst ! Plötzlich springen sie aus der Runde / Es wird gedrängelt, man ergreift die Flucht, der Hahn hat gekräht). Franz Liszt schuf 1876 ein entsprechendes Arrangement, welches im Jahr 1942 vom Pianisten und Virtuosen Vladimir Horowitz erneut aufgegriffen wurde.

Strawinski verdankt seinen ersten großen Erfolg dem Ballet Der Feuervogel (1910), einer Auftragsarbeit des damals äußerst beliebten Choreographen Sergei Djagilew. Das Argument des Balletts gestaltet sich ziemlich fantastisch: Der Held, den ein Zaubervogel aus Gold und Flammen neugierig gemacht hat, verfolgt diesen Vogel und gelangt an einen seltsamen Ort, an dem ein Gott lebt. Dieser Gott hat nur einen Wunsch: ihn in Stein zu verwandeln. Unterstützt von den Töchtern des Gottes und anderen Gefangenen, gelingt es dem Helden, sich mit der abschließenden Hilfe des zur Rettung herbeigeeilten Feuervogels aus der Zwangslage zu befreien. Das Ende ist nur Zauber und Freude. Die Transkription der drei Auszüge aus Der Feuervogel verdanken wir Guido Agosti.

Ihr Tag im Museum !

  • Angebot 2 Tageskonzert: 28 €
    Récital Maria Kustas – Preisträgerin Piano Campus (11 Uhr)
    Récital Alexandre Kantorow (15 Uhr)
  • Brunch vom Café des Arts (Von 12 Uhr bis 13.30 Uhr) Nur auf online Reservierung: 18 €
  • Konzert Kammermusik Charlotte Juillard, Jonas Vitaud und Sébastien van Kuijk (17 Uhr)