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Ausverkauft ! André Manoukian

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17 November 2018 20 h 00

Biografie

Als 1957 in Lyon geborener Sohn armenischer Eltern begeisterte sich André bereits mit 6 Jahren für das Klavier. Nachdem er zunächst Medizinstudent war, trat er ein Musikstudium an der Berklee School of Music in Boston an. Er gründete die Gruppe Horn Stuff nach seiner Rückkehr nach Frankreich. 1983 entdeckte er die Sängerin Liane Foly, für die er die ersten Erfolge schuf (Au fur et à mesure, Doucement) und arbeitete danach mit Charles Aznavour, Gilbert Bécaud, Diane Dufresne, Nicole Croisille, Natacha Atlas, Janet Jackson, Camille Bazbaz und Malia zusammen.

André ist dem breiten Publikum wohl bekannt aufgrund seiner Teilnahme an der Casting Show Nouvelle Star (M6) als Jurymitglied, bei der er eine « poetische » und« philosophisch-psycho-erotisch-kosmische» Persönlichkeit voller Begeisterung an den Tag legte. Im Jahr 2006 begann er, mit der afro-britischen Sängerin Malia zusammenzuarbeiten. Er gründete sein eigenes Label (Va Savoir – EMI Group) und brachte das Album Inkala (Juni 2008) mit Laurent Robin (Schlagzeug) und Ira Coleman (Kontrabass) heraus, welches sich durch den Einsatz des armenischen Modalgesangs mit seinen charakteristischen Blue Notes hervorhebt.

Auf dem Album « So in love » befasst er sich mit großen Standards von Cole Porter, Burt Bacharach und George Gershwin, welche von der neuen Szene gesungen werden (Anaïs, Emily Loizeau, Helena Noguerra, Camélia Jordana, Benjamin Siksou, Cocoon, China Moses und Tété). Das Album war ein richtiggehender Erfolg und rangierte im Jahr 2010 unter den fünf meistverkauften Jazz-Alben. Nachdem er sich im «schönsten Tal der Welt» niedergelassen hatte, gründete er im gleichen Jahr Cosmojazz de Chamonix, das erste Jazzfestival in den Bergen.

Er moderiert seit September 2013 um 7 Uhr 20 eine Musikkolumne auf dem Rundfunksender France-Inter.

André Manoukian ist als Talententdecker und hochsensibler Musiker vor allem ein für alle Einflüsse offener Jazzpianist. Lange Zeit hörte er aus der Melancholie nur Klage und Pathos heraus. Er musste den Lack abkratzen, um die ab und an aufblitzende Seele dieser typischen, sowohl Dur als auch Moll umfassenden Singweise zu erkennen, welche sich durch den Gesang Armeniens zieht. In “Melanchology” wird “A Kind Of Mélancholie” zum Ausdruck gebracht, eine ganz persönliche Studie aus zwölf, mal nachdenklichen, mal fröhlichen Melodien, aus Tänzen, die den Zuhörer nicht mehr loslassen, und Balladen, welche nicht mehr aus dem Kopf gehen, alle stets bis ins Kleinste ausgefeilt. André Manoukian wählte darauf eingestellte Partner: Stéphane Huchard (Schlagzeug), Christophe Wallemme (Kontrabass) und Hervé Gourdikian (Saxo, Duduk), welche bereit sind, ein langfristiges Abenteuer einzugehen, um eine Gruppe und einen möglichst überzeugenden Klang aufzubauen.

Einige Anmerkungen zu Apatride !

Meine Großeltern wurden aus dem Morgenland vertrieben. Lange Zeit reagierte ich allergisch auf sein Übermaß, seine zuckersüße Seite, seine Leidenschaft.

Bis zur Wiederannäherung an einem Klavier: „- Könnten Sie mir etwas armenisches vorspielen? “

Eine schemenhafte Melodie meiner Großmutter, mit zögerndem Finger heruntergespielt…

„- Hört sich fast an wie Satie…“

Und schon durchstreifte ich neue Klanggegenden, bewaffnet mit heiligen iranischen Trommeln, einem türkischen Cellisten, einer syrischen Sängerin, einem armenischen Duduk, « Alaturka »-Rhythmen, verschob ich die mentalen Grenzen, um die Umrisse eines verloren gegangenen Paradieses zwischen Wien und Samarkand zu zeichnen, auf der Suche nach dem hin und wieder aufblitzenden Spleen, um die Seele meiner Vorfahren im Laufe eines Konzerts aufzuspüren.

Eine Begegnung mit André Manoukian wird am Samstag, dem 17. November um 17 Uhr 00, im Auditorium des Museums statt finden.

Fotos : Solène Reanault et Gwen Lebras