+33 388 64 74 84
Quatuor Florestan und Eveline Rudolf
Mehr
18 November 2018 18 h 00 - 19 h 00
Kammermusik
Entdeckungsreise zu Maurice Journeau und Reynaldo Hahn !
Programm :
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Concerto pour piano n°12 en la majeur K. 414
(Transcription de Mozart pour piano et quatuor à cordes)
Maurice Journeau (1898-1999)
Quatuor à cordes opus 11
Reynaldo Hahn (1874-1947)
Quintette avec piano en fa dièse mineur
Biographische Angaben!
Das Florestan-Quartett ist einer der herausragenden Akteure des musikalischen Lebens unserer Region. Neugierde ist seit mehr als 30 Jahren ein Träger der Begeisterung, welche diese vier Musiker beseelt, die außerdem Musiker der Straßburg Philharmoniker sind. Sie erklärten sich heute auf unsere Bitte hin bereit, das Quatuor à cordes von Maurice Journeau, also eines französischen Komponisten zu interpretieren, der das 20. Jahrhundert miterlebte und dessen 20. Todestag im Jahr 2019 gedacht wird. Gibt es eine schönere Würdigung, als dieses Quatuor Mozart und Reynaldo Hahn gegenüberzustellen!
Einige Anmerkungen zu den Werken!
Mozart stellte zwischen Oktober 1782 und Januar 1783 drei Klavierkonzerte fertig (K 414 a-Dur, K413 f-Dur und K415 c-Dur). Ende des Jahres 1782 war Mozart ein glücklicher Mann, der sich anschickte, Wien zu erobern; er und seine Gattin Constanze waren gerade in eine größere Wohnung umgezogen. Es herrscht somit eine optimistische Stimmung und der anstehende Karneval ist ein ausgezeichneter Vorwand, sich zu vergnügen und ihrer Jugend freien Lauf zu lassen. Das Konzert a-Dur ist zweifelsfrei das schönste dieser Reihe. Man entdeckt in ihm die bebende Sinnlichkeit seiner reifen Werke.
Maurice Journeau ist ein Komponist des 20. Jahrhunderts, der am 17. November 1898 in Biarritz, im Baskenland geboren wurde, wo er seine Jugend verbrachte. Er lebte anschließend ungefähr zehn Jahre lang in Nizza und schließlich und vor allem in Paris. Dieser unabhängige Komponist strebte keine professionelle Laufbahn in der Musik an, sondern wollte sein ganzes Leben lang lediglich über seine Lebensfreude uneingeschränkt schreiben. Da er seine Werke unveröffentlicht ließ, wurden die meisten erst wenige Jahre vor seinem Tod (am 9. Juni 1999), oftmals in seiner Gegenwart, entdeckt und erstmals aufgeführt.
Zu seinen Kammermusikwerken gehört sein Quatuor à cordes opus 11, mit dessen Komposition er am 12. Juli 1925 in Biarritz an der Biskaya begann und welches er am 12. Februar 1927, mit achtundzwanzig Jahren, in Nizza fertigstellte. Um dieses Werk besser verstehen zu können, muss man seinen Hintergrund kennen. Seine Komposition wurde in zwei schönen Regionen am Meer beeinflusst, unterbrochen und fortgesetzt, wobei das Glück sich im Jahr 1926 hinter einer äußerst glücklichen Ehe abzeichnete, die einundsiebzig Jahre halten sollte. Und dies verleiht dem Werk seinen leidenschaftlichen und fröhlichen, sehr singenden Charakter mit – wie oft – einem langsamen Satz, bei dem der Komponist sich vielleicht privater offenbart. (Chantal Virlet-Journeau)
Reynaldo Hahn gehört zu diesen kleinen Meistern, welche die Musikgeschichte leicht vergisst. Würde man glauben, Reynaldo Hahn sei lediglich der Komponist von Ciboulette, hieße dies gewiss, den Melodienschreiber und Mann des guten Geschmacks außer Acht zu lassen. Schwerfälligkeit, Langeweile, dies muss um jeden Preis vermieden werden, sagte er. Wenn seine Melodien ihm auch unleugbares Ansehen einbrachten, ist jedoch zu bedauern, dass seine Konzertwerke – er ist der Verfasser eines sehr schönen Violinenkonzerts – und seine Kammermusikwerke vernachlässigt wurden. Deshalb sollten Sie Wert darauf legen, das Quintette avec piano zu entdecken, welches drei Jahre vor dem Quatuor à cordes von Maurice Journeau entstand! Denn es wurde von Reynaldo Hahn im Jahr 1922 komponiert. Reynaldo Hahn erklärte, der Gesang sei der treue und folgsame Gefährte des Einzelgängers, der Freund, der das kranke Herz in der Einsamkeit wiegt, den Kummer betäubt, die Erwartung wach hält, der harten Arbeit den Takt vorgibt. Er kommt und geht ganz nach Lust und Laune desjenigen, der leidet, der arbeitet, der sich herumplagt. Und wenn man im Gegenteil gut aufgelegt ist, dann ist er auch der Freund, der sich der Freude anschließt, ausgelassene Freude ohne bitteren Hintergedanken hinausschreit.