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Simon Ghraichy

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15 November 2019 20 h 00

programm

Franz Liszt (1811-1886)
Ungarische Rhapsodie Nr. 14 in f-Moll S. 244/14

Robert Schumann (1810-1856)
Humoreske opus 20

Pause

Isaac Albeniz (1860-1909)
Ibéria, viertes Heft

Jean Sibelius (1865-1957)
Fünf Stücke opus 75 « Die Bäume »

Georges Bizet (1838-1875) / Vladimir Horowitz (1903-1989)
Variationen über ein Thema aus Carmen

Biographische Angaben!

Simon Ghraichy studierte bis 2004 am Konservatorium Boulogne Billancourt bei Hortense Cartier-Bresson und anschließend bis 2008 am CNSMDP bei Michel Beroff sowie an der Sibelius-Akademie in Helsinki bei Tuija Hakkila.

Er tritt als Solist mit Orchester auf und ist ebenfalls Gast bei zahlreichen Festivals. Mit seiner CD HERITAGES gibt Simon eine transversale Richtung vor, welche den Einfluss seiner lateinamerikanischen Herkunft mit seinem eigenen spanischen Erbe erstmals über eine Mischung lateinamerikanischer und spanischer oder französischer bzw. amerikanischer Komponisten vergleicht, welche in spanischem Geiste komponiert haben. Eine unerwartete, gefühlvolle und virtuose Einladung zur Reise. 2016 schloss Simon Ghraichy einen Exklusivvertrag mit Universal Music (Deutsche Grammophon / Decca) ab. Im Jahr 2019 kam das Album 33, also das Album der Reife um Schumanns Humoreske heraus. Dieses Jahr steht ebenfalls stellvertretend für Simons erste Schritte bei der Pariser Philharmonie. Ein neuer Impuls! Die Huffington Post fasst die Antworten in Bezug auf den Aufstieg dieses Pianisten gekonnt zusammen: « Simon wird von seinen Kollegen respektiert, ist jedoch entschieden modern und in der Lage, Risiken einzugehen, er ist lustig, sprüht vor Geist und verstand es, ein jüngeres und breiteres Publikum zu erobern und dabei ins Programm der berühmtesten Konzertsäle aufgenommen zu werden ».

Absichtserklärung!

« Humor ist meine Kraft, mich zu trösten, dort angelangt zu sein, wo ich mich befinde, und zwar mit besonderer Finte (welches Lachen ist denn schon ohne Finte?), einer Finte, bei der meine Not gewürdigt wird, um zu vermeiden, dass man mich bedauert, vielleicht auch, um das Unheil abzuwenden, abzuschrecken. Dies ist somit sehr undurchschaubar oder doppelgründig: Man befindet sich zwar in Not, aber da man sich tröstet (wie man einen anderen tröstet), rückt man zu demjenigen auf, der gut davongekommen ist und dies überlegen schildert. Man ist beide. Es bringt einem zum Lächeln, als wischte man dem Schicksal eins aus. Der Humor findet sich eher auf der Seite des Lächelns. » Daniel Sibony, Philosoph und Psychoanalytiker

Die Humoreske bezeichnet auf Deutsch ursprünglich eine humoristische Erzählung. Schumann übernahm diesen Begriff, um ein Werk zu komponieren, welches der von Daniel Sibony vertretenen zweigleisigen Vorstellung des Humors entspricht, bei dem Fantasie bzw. gar Satire und tragischere Gefühle mitunter ganz plötzlich abwechseln.

Diese Fantasie findet sich in den Werken von Liszt und Bizet wieder, die sich ebenfalls doppelgleisig gestalten, da sie Gelehrtes und Volkstümliches miteinander vermischen. Diese Mischung findet man in Ibéria von Albéniz, und zwar vor allem im Vierten Heft wieder, welches Simon Ghraichy heute spielt und sich aus drei Stücken zusammensetzt, in denen Einflüsse aus der Kultur der Zigeuner und ein gelehrter, äußerst harmonischer Tonsatz dicht beieinander liegen. Dieser vierte, unglaublich strahlende, lebendige, fröhliche Band – obwohl Albeniz kaum den Stift halten konnte (die Manuskripte beweisen dies) – ist das abschließende Schnippchen, welches der Komponist dem Tod schlägt. Die Fantasie verwandelt sich schließlich in eine Posse mit Sibelius‘ Fünf Stücken in Baumform, bei denen jeder Baum das musikalische Porträt einer männlichen Persönlichkeit darstellt, mit der der Komponist im Laufe seines Lebens in Berührung kam. Wir wissen nicht, um wen es sich bei diesen Männern handelt, denn Sibelius sagt uns lediglich, dass sie einer blühenden Eberesche, einer einsamen Kiefer, einer Espe, einer Birke bzw. einer Fichte ähnelten ».