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Trio « C’est pas si grave »
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17 November 2019 11 h 00
Programm
Gioacchino Rossini (1792-1868)
Der Barbier von Sevilla, Ouvertüre
Modest Mussorgski (1839-1881) / Maurice Ravel (1875-1937)
Bilder einer Ausstellung (Ausschnitte)
Claude Debussy (1862-1918)
Golliwogg’s cake Walk
Robert Schumann (1810-1856)
Fröhlicher Landmann opus 68 Nr.10
Wilder Reiter opus 68 Nr. 8
Träumerei opus 15 Nr. 7
Erster Verlust opus 68 Nr. 16
Ritter vom Steckenpferd opus 15 Nr. 9
Von fremden Ländern und Menschen opus 15 Nr.1
George Gershwin (1898-1937)
Suite von Porgy and Bess
Biographische Angaben!
Cécile Steffanus, Klavier
Nach ihrem Abschluss am Straßburger Konservatorium sowie der Hochschule für Musik in Freiburg-im-Breisgau spezialisierte sie sich auf die Begleitung von Sängern und nahm zum Beispiel 40 Lieder von Beethoven im Rahmen der bei Amado / Cascade Medien erschienenen Gesamtaufnahme der Werke des Komponisten auf. Sie ist regelmäßiger Gast bei verschiedenen Festivals (Musica in Straßburg, Musique et Gastronomie in Fénétrange, usw.) und tritt ebenfalls als Solistin mit dem Orchestre d’Harmonie de Saverne oder dem Orchestre national de Metz auf. Im Jahr 2013 arbeitete sie mit der Sopranistin Mélanie Moussay anlässlich der Uraufführung von Offenbach et la diva Hortense zusammen. Als Mitglied des Trios « C’est pas si grave » unterrichtet sie ebenfalls in den Musikschulen Saverne und Haguenau.
Rafaël Angster, Fagott
Er erhielt mit acht Jahren ersten Fagottunterricht am Straßburger Konservatorium bei Jean-Christophe Dassonville und wurde 2010 in die Klasse von Gilbert Audin am Conservatoire national supérieur de musique et de danse in Paris aufgenommen. Als mehrmaliger Preisträger des Nationalen Wettbewerbs für junge Fagottisten wurde er beim Wettbewerb C.M. von Weber in Wrocław (2012) mit dem 2. Preis sowie dem Sonderpreis für die beste Interpretation des zeitgenössischen Werks ausgezeichnet. Nach einem Jahr beim Orchestre Régional de Normandie trat er 2016 den Straßburger Philharmonikern als Solofagott bei. Als Gründer des Fagottquartetts Les Francs Bassons und des Ensemble Ouranos erkundet er gerne die ganze Vielfalt des Kammermusikrepertoires.
Thomas Kaufman, Kontrabass
Thomas stammt aus dem CNSM in Paris und setzte sein Studium in Deutschland, an der Musikhochschule Freiburg-im-Breisgau und anschließend der Folkwang-Universität Essen fort. Im Jahr 2015 wurde er beim internationalen Kontrabasswettbewerb in Ankara mit dem « Sonderpreis der Jury » ausgezeichnet. Er ist Mitglied des Kammermusiktrios « C’est pas si grave », des Kontrabassquartetts Breaking Basses und des Duos mit Akkordeon « À voix basse ».
Thomas ist seit 2008 als Bassist und stellvertretender Solist bei den Straßburger Philharmonikern tätig. Parallel zu seiner Stelle wird er regelmäßig eingeladen, mit dem Ensemble Les Dissonances, dem Orchestre national de France, dem Orchestre de la Suisse Romande oder dem Orchester Les Siècles zu spielen. Während der Saison 2018-2019 bekleidet Thomas die Stelle als Solokontrabass im Orchestre des Pays de Savoie. Er ist regelmäßiger Gast bei Kammermusikfestivals. Thomas leitet seit 2016 die Kontrabassstimmgruppe der jungen deutsch-französischen Philharmonie in Bayreuth.
Anmerkungen zu den Werken!
Gioacchino Rossini
Der Barbier von Sevilla, Ouvertüre
Der Barbier von Sevilla ist Rossinis zwanzigste Oper. Wer hat nicht eines Tages Rosinas Arie « Una voce poco fa » oder Figaros « Largo factotum » bzw. Don Basilios Verleumdungsarie vor sich hingesummt? Rossini änderte den Rahmen der Possenoper, welche unter seiner gewandten und schelmischen Feder zu einer Charakterkomödie mit einer gerechten Beurteilung der Psychologie der Figuren wird. Rossini lässt die ganze Respektlosigkeit von Beaumarchais‘ Stück in seine verrückte Welt einfließen. Die Ouvertüre sorgt sofort für eine Überraschung: « Ein tutti kündigt uns an, dass die Vorstellung beginnt, dann übernimmt eine reizende Melodie, die wiederaufgegriffen wird und anschwillt bis sie zerplatzt… »
Modest Mussorgski / Maurice Ravel
Bilder einer Ausstellung (Ausschnitte)
Samuel Goldenberg und Schmuyle
Il vecchio castello
Ballet der unausgeschlüpften Küken
Mussorgskis Freund, der Maler und Architekt Viktor Hartmann, starb 1873. Ein Rückblick auf einen Teil seiner Arbeiten wurde zu seinem Andenken ausgerichtet. Diese Ausstellung inspirierte Mussorgski zu zauberhaften Klangvisionen.
Samuel Goldenberg und Schmuyle. Samuel Goldenbergs Thema entstammt einem echten jüdischen Lied aus dem 18. Jahrhundert. Eine gestopfte Trompete, unterstützt von zwei kläglichen Fagotten, stimmt Schmuyles flehende Melodie an. Zwar überlagern sich die beiden Themen, aber das erste gewinnt die Oberhand über den Aufdringling.
Il Vecchio Castello. Dieses Bild beschwört eine mittelalterliche Burg herauf, vor der ein Minnesänger steht. Das Saxophon wird mit seinem Lied betraut.
Die Hütte auf Hühnerfüßen. Das Haus der kinderfressenden Hexe Baba-Jaga.
Claude Debussy
Golliwogg’s cake Walk
Emma Bardac hatte ab 1903 ein Verhältnis mit Debussy. Er sollte sie 1908 zwar heiraten, aber bereits drei Jahre zuvor war eine kleine Tochter, Claude-Emma, auf die Welt gekommen, die auf den Kosenamen Chouchou hörte. Debussy liebte seine Tochter von Anfang an abgöttisch und schenkte ihr im Juli 1908 eine Sammlung aus sechs Stücken: die Children’s Corner. In diesem Zyklus mischt sich feinster Humor mit zärtlichstem Gefühl, schelmischstes Lächeln mit sanftester Zuneigung. Die Sammlung endet mit Golliwogg’s Cake-walk, in dem Debussy erstmals auf die Jazzmusik anspielt, indem er die ruckartigen und mechanischen Gebärden einer tanzenden Negerpuppe zum Ausdruck bringt.
Robert Schumann
Fröhlicher Landmann opus 68 Nr.10
Bis ins Alter von 30 Jahren komponierte Schumann nahezu ausschließlich für das Klavier. Ab 1840 interessierte er sich für das Lied und die Kammermusik und kehrte zum Klavier zurück. Im Jahr 1848 überreichte er dieses Jugendalbum als Geschenk zum siebten Geburtstag seiner Tochter Marie. Dieser Zyklus aus 43 Stücken gliedert sich in zwei Teile auf: den ersten Teil (Nr. 1 bis 18) « für Kleinere » und den zweiten Teil (Nr. 19 bis 43) « für Erwachsenere ». Trotz ihrer Einfachheit regt der erzählerische Inhalt der Stücke die Fantasie des Kindes, von dem sie eingeübt werden, bzw. der Personen an, die ihnen lauschen. Wie könnte man nicht das schwungvolle Lied des « Fröhlichen Landmanns, Nr. 10 » heraushören, sich die kleinen Sprünge des « Wilden Reiters, Nr. 8 » oder den « Ersten Verlust Nr. 16 » vorstellen, welcher der Sammlung der Kinderszenen opus 15 würdig ist. Diese dreizehn herrlichen Kinderszenen entstanden 1838. Er sollte zehn Jahre nach ihrer Komposition schreiben, sie seien « Rückblicke eines alternden Mannes und für Männer seines Alters». Die Träumerei (Nr.7) ist ein poetischer Augenblick von großer Empfindsamkeit und wir stellen uns Fragen. Träumt das Kind ? Oder gar Schumann selbst, der uns mitreißt in seine nostalgische Träumerei ? Der synkopische Rhythmus des Ritters vom Steckenpferd (Nr.9) zeigt uns das lärmende Toben des auf seinem Stecken oder Steckenpferd galoppierenden Kindes, und dann wieder zurück zur Träumerei mit Von fremden Ländern und Menschen (Nr. 1).
George Gershwin
Suite aus Porgy and Bess
Gershwin nahm im Dezember 1933 die Komposition seiner einzigen Oper in Angriff. Das Thema dieser Oper war schon früher, im Jahr 1926 ausgewählt worden, als der Komponist den Bestseller Porgy von Edwin Du Bose nach seinem Erscheinen entdeckt hatte. Die Handlung spielt in den 1930er Jahren in Charleston, South Carolina. Die Schwarzen fallen der großen Depression als Erste zum Opfer. Das Leben in der Catfish Row, in der Nähe des alten Hafens von Charleston nimmt seinen Lauf. Die Männer sind in ein Würfelspiel vertieft, während eine Frau ihrem Kind ein Wiegenlied singt. Als der Gauner Crown jedoch beim Spiel verliert und seinen Gegner tötet, flieht er aus der Stadt und lässt seine Frau Bess zurück, die nun allein auf sich gestellt ist. Nur Porgy, der verkrüppelte Bettler des Stadtviertels, eilt der Schönen zu Hilfe. Summertime, die bekannteste Arie der Oper, ist ein Wiegenlied, welches Clara im ersten Akt singt, um ihr Kind in den Schlaf zu wiegen.